„Miteinander „“ Füreinander“ in Rumänien:

Impreuna unul pentru celalalt

Im August 2012 fand zum 2. Mal ein 4-tägiges „Eltern-Kind““Seminar“ in Siebenbürgen / Rumänien statt.
In diesem Jahr hatte die Elternselbsthilfegruppe „Asociatia Lumea Sunetelor“ aus Targu Mures selbst dazu eingeladen – unterstützt von „Perspektive e.V.“, dem deutschen Förderverein für hörgeschädigte Kinder und Jugendliche in Rumänien.

Das Thema hieß:
Hörgeschädigte Kinder lernen Hören und Sprechen
Wie wir sie dabei unterstützen können.

12 Familien (auch 5 Väter!) mit ihren hörgeschädigten Kindern (zwischen 1 1/2 und 9 Jahren) und Geschwisterkindern nahmen teil. Die hörgeschädigten Kinder waren mit Hörgeräten, Cochlea Implantaten oder gar nicht versorgt.

Der Seminarort war wie im letzten Jahr im evangelischen Erholungsheim in Vulcan/ Wolkendorf – nicht weit von Braśov/ Kronstadt.

Gruppe von ProfessionellenZu diesem Seminar waren auch ausdrücklich Professionelle (Audiologen, Logopäden und Betreuer von hörgeschädigten Kindern) eingeladen. Sie hatten die Möglichkeit in 2 Gruppen bei den Einzelsitzungen, die jedes Kind pro Tag mit Mutter oder Vater erhielt, zu hospitieren.
Es macht Spass...
Am Nachmittag wurden diese Sitzungen anhand von Videomitschnitten mit den Professionellen analysiert und besprochen.
Auch interessierte Eltern hatten die Möglichkeit, daran teilzunehmen.
Die Kinder wurden gut betreut, bastelten und spielten, machten gemeinsame Waldspaziergänge und Ausflüge.
AngeboteAn 2 Tagen hatten wir wieder zur Freude aller den Musikpädagogen Klaus Untch aus Zeiden engagiert.
Er brachte die Großen und Kleinen mit seinem Akkordeon zum Singen und in Bewegung und das bei andauernden Temperaturen um 35 Grad!
Untch macht Musik
Am Abend kamen dann alle noch einmal zusammen, um kurze Videosequenzen aus den Sitzungen anzusehen. Die Eltern schätzten dieses Angebot. Es wurde diskutiert, erzählt und auch gelacht.

Unsere guten Dolmetscher, die selber aus der Arbeit mit Kindern kamen, erleichterten es uns, auch mit den Eltern ins Gespräch zu kommen.

Arbeit mit Kindern...Die 4 Tage vergingen sehr schnell. Es waren harmonische Tage. Die Kinder fühlten sich wohl.
Die Eltern nutzen jede Minute, um sich miteinander zu unterhalten, Erfahrungen auszutauschen und Ratschläge von anderen Eltern mit ähnlichen Problemen zu bekommen.

zusammen geht es
Und auch in Rumänien braucht man in der Tat von „untereinander“ viele gute Ratschläge!
Denn“¦ um ein leistungsstarkes Hörgerät oder gar ein Cochlea Implantat finanziert zu bekommen, muss man schon einiges unternehmen und immer wieder Anfragen stellen…. und nicht immer gelingt es, besonders, wenn es um die Beantragung von Cochlea Implantaten geht.
Immer wieder müssen die Eltern selbst das Hörgerät, sehr oft auch das CI und die Untersuchungen, Anpassungen, Hörtests, etc. selbst finanzieren.
Sehr nötig ist auch die Begleitung der Eltern durch Logopäden am Heimatort. Eltern brauchen Begleitung und Anregung während des Hör- und Sprachentwicklungsprozesses ihrer Kinder.
So war es gut, dass wir uns viel Zeit für die Professionellen nahmen.

Am Ende des Seminars sagten uns die Therapeuten, dass sie durch die Hospitationen und anschließenden Besprechungen offener geworden seien für andere therapeutische Ansätze.
Sie hätten gelernt, sich auf das Kind mehr einzustellen, sich in das Kind zu versetzen.
Der Austausch, das Kind als Partner, das echte Spielen und mehr Geduld „¦ und hörgeschädigte Kinder im Umgang mit den Eltern und mit anderen Kindern während Tages zu erleben“¦ das waren die nachhaltigsten Eindrücke für diese Teilnehmergruppe.

Arbeit mit Kindern...Sie bedauerten die sehr „schmale logopädische Ausbildung“ in Rumänien innerhalb eines 3-jährigen Psychologiestudiums. Hör- und Sprachentwicklung unter erschwerten Bedingungen steht nur selten im Curriculum. Deshalb haben wir nun Kontakt zu 2 Ausbildungsstätten aufgenommen (Universitäten Braśov und Cluj), um ergänzende Angebote vorzuschlagen. „Wir haben immer noch zu lernen“ (Zitat einer Logopädin)

Am Ende gab es eine Auswertung:
„Die Spielsachen auf dem Speicher! Die werde ich runterholen und spielen und spielen mit unserem Kind“¦“
„Die Tage haben mir Mut gemacht. Ich konnte meine Ängste loswerden.
„Schade, dass keine Therapeuten in der Nähe unseres Wohnortes sind.“
„Ein männlicher Therapeut! Das war gut für mein Kind!“
„Diese Tage waren die schönste Erfahrung der letzten Jahre für mich. Ich habe nun ein anderes Kind.“

Wir freuen uns, wenn Sie mehr über den Förderverein „Perspektive e.V.“ wissen und unsere Arbeit dort unterstützen möchten.
Wir sammeln nicht nur Spenden und Hörgeräte für Kinder.
Schreiben Sie uns. Gute Ideen sind uns sehr willkommen!

Dr. Uwe und Sigrid Martin
Am Lehester Deich 97c
28357 Bremen
Tel: 0421-275483
Mail: kontakt@perspektive-hoeren.info

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